Немецкие сказки в оригинале

Сказки на немецком языке

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extra deutsch

Одна из наиболее известных сказок французского писателя Шарля Перро. Сказка «Кот в сапогах» была написана в XVII веке, но и несколько столетий спустя остается любимой детьми.


Die Bremer Stadtmusikanten
(Бременские музыканты)

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Aschenputtel
(Золушка)

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Wolf und die sieben Geißlein
(Волк и семеро козлят)

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Das Rotkäppchen
(Красная шапочка)

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Сказки на немецком языке

Кто не читал сказок в детстве? Сказки любят все! В них добро всегда побеждает зло! И они всегда вызывают улыбку и поднимают настроение!

Еще с детства мы помним примерный сюжет, поэтому когда будешь читать сказку на немецком, это будет помогать понять смысл. Ведь часто бывает так — все слова знакомые, а смысл не понятен…

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  • Ben und Holly’s kleines Königreich. Muffins backen

    Смотрим, слушаем, понимаем и запоминаем. Отрывок из сказки про Бена и Холли.

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  • Das Kind im Grabe. Teil 1.

  • Карлик Нос

  • Das Rübchen

    Читали сказку Репка на немецком? Давайте попробуем! Das Rübchen

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  • Беляночка и Розочка

  • Братья Гримм. Рапунцель

  • Rotkäppchen

Подборка сказок на немецком языке

Выполнила учитель немецкогоязыуа МБОУ
Усожской СОШ Даничкина Т.В.

Der Wolf
und die sieben jungen Geißlein /
Волк и семеро козлят

 Братья Гримм

Es war einmal eine alte Geiß, die hatte sieben junge Geißlein. Sie
hatte sie so lieb, wie eben eine Mutter ihre Kinder liebhat. Eines Tages wollte
sie in den Wald gehen und Futter holen. Da rief sie alle sieben herbei und
sprach: «Liebe Kinder, ich muß hinaus in den Wald. Seid inzwischen brav, sperrt
die Türe gut zu und nehmt euch in acht vor dem Wolf! Wenn er hereinkommt, frißt
er euch mit Haut und Haaren. Der Bösewicht verstellt sich oft, aber an seiner
rauhen Stimme und an seinen schwarzen Füßen werdet ihr ihn gleich erkennen.»

sieben_geissleinDie
Geißlein sagten: «Liebe Mutter, wir wollen uns schon in acht nehmen, du kannst
ohne Sorge fortgehen.» Da meckerte die Alte und machte sich getrost auf den
Weg.

Es dauerte nicht lange, da klopfte jemand an die Haustür und rief:
«Macht auf, ihr lieben Kinder, eure Mutter ist da und hat jedem von euch etwas
mitgebracht!» Aber die Geißlein hörten an der rauhen Stimme, daß es der Wolf
war. «Wir machen nicht auf», riefen sie, «du bist nicht unsere Mutter. Die hat
eine feine und liebliche Stimme, deine Stimme aber ist rauh. Du bist der Wolf!»

Da ging der Wolf fort zum Krämer und kaufte sich ein großes Stück
Kreide. Er aß es auf und machte damit seine Stimme fein. Dann kam er zurück,
klopfte an die Haustür und rief: «Macht auf, ihr lieben Kinder, eure Mutter ist
da und hat jedem von euch etwas mitgebracht!»

Aber der Wolf hatte seine schwarze Pfote auf das Fensterbrett
gelegt. Das sahen die Kinder und riefen: «Wir machen nicht auf! Unsere Mutter
hat keinen schwarzen Fuß wie du. Du bist der Wolf!»

Da lief der Wolf zum Bäcker und sprach: «Ich habe mir den Fuß
angestoßen, streich mir Teig darüber!»

Als ihm der Bäcker die Pfote bestrichen hatte, lief er zum Müller
und sprach: «Streu mir weißes Mehl auf meine Pfote!» Der Müller dachte, der
Wolf wolle jemanden betrügen, und weigerte sich. Aber der Wolf sprach: «Wenn du
es nicht tust, fresse ich dich!» Da fürchtete sich der Müller und machte ihm
die Pfote weiß.

Nun ging der Bösewicht zum dritten Mal zu der Haustür, klopfte an
und sprach: «Macht auf, Kinder, euer liebes Mütterchen ist heimgekommen und hat
jedem von euch etwas aus dem Wald mitgebracht!»

Die Geißlein riefen: «Zeig uns zuerst deine Pfote, damit wir
wissen, daß du unser liebes Mütterchen bist.»

Da legte der Wolf die Pfote auf das Fensterbrett. Als die Geißlein
sahen, daß sie weiß war, glaubten sie, es wäre alles wahr, was er sagte, und
machten die Türe auf.

Wer aber hereinkam, war der Wolf! Die Geißlein erschraken und
wollten sich verstecken. Das eine sprang unter den Tisch, das zweite ins Bett,
das dritte in den Ofen, das vierte in die Küche, das fünfte in den Schrank, das
sechste unter die Waschschüssel, das siebente in den Kasten der Wanduhr. Aber
der Wolf fand sie und verschluckte eines nach dem andern. Nur das jüngste in
dem Uhrkasten, das fand er nicht.

Als der Wolf satt war, trollte er sich fort, legte sich draußen
auf der grünen Wiese unter einen Baum und fing an zu schlafen.

Nicht lange danach kam die alte Geiß aus dem Walde wieder heim.
Ach, was mußte sie da erblicken! Die Haustür stand sperrangelweit offen, Tisch,
Stühle und Bänke waren umgeworfen, die Waschschüssel lag in Scherben, Decken
und Polster waren aus dem Bett gezogen. Sie suchte ihre Kinder, aber nirgends
waren sie zu finden. Sie rief sie nacheinander bei ihren Namen, aber niemand
antwortete. Endlich, als sie das jüngste rief, antwortete eine feine Stimme:
«Liebe Mutter, ich stecke im Uhrkasten!»

Da holte die Mutter das junge Geißlein aus seinem Versteck heraus,
und es erzählte ihr, daß der Wolf gekommen wäre und die anderen alle gefressen
hätte. Ihr könnt euch denken, wie da die alte Geiß über ihre armen Kinder
geweint hat!

Endlich ging sie in ihrem Jammer hinaus, und das jüngste Geißlein
lief mit. Als sie auf die Wiese kamen, lag der Wolf immer noch unter dem Baum
und schnarchte, daß die Äste zitterten. Die alte Geiß betrachtete ihn von allen
Seiten und sah, daß in seinem vollen Bauch sich etwas regte und zappelte. Ach,
Gott, dachte sie, sollten meine armen Kinder, die er zum Nachtmahl
hinuntergewürgt hat, noch am Leben sein?

Da mußte das Geißlein nach Hause laufen und Schere, Nadel und
Zwirn holen. Dann schnitt die alte Geiß dem Bösewicht den Bauch auf. Kaum hatte
sie den ersten Schnitt getan, da streckte auch schon ein Geißlein den Kopf
heraus. Und als sie weiterschnitt, sprangen nacheinander alle sechs heraus. Sie
waren alle heil und gesund, denn der Wolf hatte sie in seiner Gier ganz
hinuntergeschluckt.

Das war eine Freude! Da herzten sie ihre liebe Mutter und hüpften
wie Schneider bei einer Hochzeit. Die Alte aber sagte: «Jetzt geht und sucht
große Steine, damit wollen wir dem bösen Tier den Bauch füllen, solange es noch
im Schlafe liegt.»

Da schleppten die sieben Geißlein in aller Eile Steine herbei und
steckten ihm so viele in den Bauch, als sie nur hineinbringen konnten. Dann
nähte ihn die Alte in aller Geschwindigkeit wieder zu, so daß der Wolf nichts
merkte und sich nicht einmal regte.

Als er endlich ausgeschlafen war, machte er sich auf die Beine.
Und weil ihm die Steine im Magen großen Durst verursachten, wollte er zu einem
Brunnen gehen und trinken. Als er aber anfing zu laufen, stießen die Steine in
seinem Bauch aneinander und zappelten. Da rief er:

«Was rumpelt und pumpelt 
In meinem Bauch herum? 
Ich meinte, es wären sechs Geißelein, 
Doch sind’s lauter Wackerstein.»

Und als er an den Brunnen kam und sich über das Wasser bückte und
trinken wollte, da zogen ihn die schweren Steine hinein, und er mußte
jämmerlich ersaufen.

Als die sieben Geißlein das sahen, kamen sie eilig herbeigelaufen
und riefen laut: «Der Wolf ist tot! Der Wolf ist tot!» Und sie faßten einander
an den Händen und tanzten mit ihrer Mutter vor Freude um den Brunnen herum.

Тест

Rotkäppchen

Es war einmal ein kleines süßes Mädchen,
das hatte jedermann lieb, der sie nur ansah, am allerliebsten aber ihre
Großmutter, die wußte gar nicht, was sie alles dem Kinde geben sollte. Einmal
schenkte sie ihm ein Käppchen von rotem Samt, und weil ihm das so wohl stand,
und es nichts anders mehr tragen wollte, hieß es nur das Rotkäppchen. 

Eines Tages sprach seine Mutter zu ihm:
«Komm, Rotkäppchen, da hast du ein Stück Kuchen und eine Flasche Wein,
bring das der Großmutter hinaus; sie ist krank und schwach und wird sich daran
laben. Mach dich auf, bevor es heiß wird, und wenn du hinauskommst, so geh
hübsch sittsam und lauf nicht vom Wege ab, sonst fällst du und zerbrichst das
Glas, und die Großmutter hat nichts. Und wenn du in ihre Stube kommst, so
vergiß nicht guten Morgen zu sagen und guck nicht erst in allen Ecken herum!”

«Ich will schon alles richtig machen,”
sagte Rotkäppchen zur Mutter, und gab ihr die Hand darauf. Die Großmutter aber
wohnte draußen im Wald, eine halbe Stunde vom Dorf. Wie nun Rotkäppchen in den
Wald kam, begegnete ihm der Wolf. Rotkäppchen aber wußte nicht, was das für ein
böses Tier war, und fürchtete sich nicht vor ihm. «Guten Tag,
Rotkäppchen!” sprach er. «Schönen Dank, Wolf!” — «Wo hinaus so früh,
Rotkäppchen?” — «Zur Großmutter.” — «Was trägst du unter der
Schürze?” — «Kuchen und Wein. Gestern haben wir gebacken, da soll sich die
kranke und schwache Großmutter etwas zugut tun und sich damit stärken.” —
«Rotkäppchen, wo wohnt deine Großmutter?” — «Noch eine gute Viertelstunde
weiter im Wald, unter den drei großen Eichbäumen, da steht ihr Haus, unten sind
die Nußhecken, das wirst du ja wissen,” sagte Rotkäppchen. Der Wolf dachte bei
sich: Das junge, zarte Ding, das ist ein fetter Bissen, der wird noch besser
schmecken als die Alte. Du mußt es listig anfangen, damit du beide schnappst.
Da ging er ein Weilchen neben Rotkäppchen her, dann sprach er:
«Rotkäppchen, sieh einmal die schönen Blumen, die ringsumher stehen. Warum
guckst du dich nicht um? Ich glaube, du hörst gar nicht, wie die Vöglein so
lieblich singen? Du gehst ja für dich hin, als wenn du zur Schule gingst, und
ist so lustig haußen in dem Wald.”

Rotkäppchen schlug die Augen auf, und als es
sah, wie die Sonnenstrahlen durch die Bäume hin und her tanzten und alles voll
schöner Blumen stand, dachte es: Wenn ich der Großmutter einen frischen Strauß
mitbringe, der wird ihr auch Freude machen; es ist so früh am Tag, daß ich doch
zu rechter Zeit ankomme, lief vom Wege ab in den Wald hinein und suchte Blumen.
Und wenn es eine gebrochen hatte, meinte es, weiter hinaus stände eine
schönere, und lief danach und geriet immer tiefer in den Wald hinein. Der Wolf
aber ging geradewegs nach dem Haus der Großmutter und klopfte an die Türe.
«Wer ist draußen?” — «Rotkäppchen, das bringt Kuchen und Wein, mach
auf!” — «Drück nur auf die Klinke!” rief die Großmutter, «ich bin zu
schwach und kann nicht aufstehen.” Der Wolf drückte auf die Klinke, die Türe
sprang auf und er ging, ohne ein Wort zu sprechen, gerade zum Bett der
Großmutter und verschluckte sie. Dann tat er ihre Kleider an, setzte ihre Haube
auf, legte sich in ihr Bett und zog die Vorhänge vor.

Rotkäppchen aber, war nach den Blumen
herumgelaufen, und als es so viel zusammen hatte, daß es keine mehr tragen
konnte, fiel ihm die Großmutter wieder ein, und es machte sich auf den Weg zu
ihr. Es wunderte sich, daß die Tür aufstand, und wie es in die Stube trat, so
kam es ihm so seltsam darin vor, daß es dachte: Ei, du mein Gott, wie ängstlich
wird mir’s heute zumut, und bin sonst so gerne bei der Großmutter! Es rief:
«Guten Morgen,” bekam aber keine Antwort. Darauf ging es zum Bett und zog
die Vorhänge zurück. Da lag die Großmutter und hatte die Haube tief ins Gesicht
gesetzt und sah so wunderlich aus. «Ei, Großmutter, was hast du für große
Ohren!” — «Daß ich dich besser hören kann!” — «Ei, Großmutter, was
hast du für große Augen!” — «Daß ich dich besser sehen kann!” — «Ei,
Großmutter, was hast du für große Hände!” — «Daß ich dich besser packen
kann!” — «Aber, Großmutter, was hast du für ein entsetzlich großes Maul!”
— «Daß ich dich besser fressen kann!” Kaum hatte der Wolf das gesagt, so
tat er einen Satz aus dem Bette und verschlang das arme Rotkäppchen.

Wie der Wolf seinen Appetit gestillt hatte,
legte er sich wieder ins Bett, schlief ein und fing an, überlaut zu schnarchen.
Der Jäger ging eben an dem Haus vorbei und dachte: Wie die alte Frau schnarcht!
Du mußt doch sehen, ob ihr etwas fehlt. Da trat er in die Stube, und wie er vor
das Bette kam, so sah er, daß der Wolf darinlag. «Finde ich dich hier, du
alter Sünder,” sagte er, «ich habe dich lange gesucht.” Nun wollte er
seine Büchse anlegen, da fiel ihm ein, der Wolf könnte die Großmutter gefressen
haben und sie wäre noch zu retten, schoß nicht, sondern nahm eine Schere und
fing an, dem schlafenden Wolf den Bauch aufzuschneiden. Wie er ein paar
Schnitte getan hatte, da sah er das rote Käppchen leuchten, und noch ein paar
Schnitte, da sprang das Mädchen heraus und rief: «Ach, wie war ich
erschrocken, wie war’s so dunkel in dem Wolf seinem Leib!” Und dann kam die
alte Großmutter auch noch lebendig heraus und konnte kaum atmen. Rotkäppchen
aber holte geschwind große Steine, damit füllten sie dem Wolf den Leib, und wie
er aufwachte, wollte er fortspringen, aber die Steine waren so schwer, daß er
gleich niedersank und sich totfiel.

Da waren alle drei vergnügt. Der Jäger zog dem
Wolf den Pelz ab und ging damit heim, die Großmutter aß den Kuchen und trank
den Wein, den Rotkäppchen gebracht hatte, und erholte sich wieder; Rotkäppchen
aber dachte: Du willst dein Lebtag nicht wieder allein vom Wege ab in den Wald
laufen, wenn dir’s die Mutter verboten hat.

Es wird auch erzählt, daß einmal, als
Rotkäppchen der alten Großmutter wieder Gebackenes brachte, ein anderer Wolf es
angesprochen und vom Wege habe ableiten wollen. Rotkäppchen aber hütete sich
und ging geradefort seines Wegs und sagte der Großmutter, daß es dem Wolf
begegnet wäre, der ihm guten Tag gewünscht, aber so bös aus den Augen geguckt
hätte: «Wenn’s nicht auf offener Straße gewesen wäre, er hätte mich
gefressen.” — «Komm,” sagte die Großmutter, «wir wollen die Türe
verschließen, daß er nicht hereinkann.” Bald danach klopfte der Wolf an und
rief: «Mach auf, Großmutter, ich bin das Rotkäppchen, ich bring dir
Gebackenes.” Sie schwiegen aber und machten die Türe nicht auf. Da schlich der
Graukopf etlichemal um das Haus, sprang endlich aufs Dach und wollte warten,
bis Rotkäppchen abends nach Hause ginge, dann wollte er ihm nachschleichen und
wollt’s in der Dunkelheit fressen. Aber die Großmutter merkte, was er im Sinne
hatte. Nun stand vor dem Haus ein großer Steintrog, Da sprach sie zu dem Kind:
«Nimm den Eimer, Rotkäppchen, gestern hab ich Würste gekocht, da trag das
Wasser, worin sie gekocht sind, in den Trog!” Rotkäppchen trug so lange, bis
der große, große Trog ganz voll war. Da stieg der Geruch von den Würsten dem
Wolf in die Nase. Er schnupperte und guckte hinab, endlich machte er den Hals
so lang, daß er sich nicht mehr halten konnte, und anfing zu rutschen; so
rutschte er vom Dach herab, gerade in den großen Trog hinein und ertrank.
Rotkäppchen aber ging fröhlich nach Haus, und von nun an tat ihm niemand mehr
etwas zuleide.

Тест

Frau Holle / Фрау Холле

 Братья
Гримм

frau_holleEine Witwe hatte zwei Töchter, davon war die eine schön und
fleißig, die andere häßlich und faul. Sie hatte aber die häßliche und faule,
weil sie ihre rechte Tochter war, viel lieber, und die andere mußte alle Arbeit
tun und der Aschenputtel im Hause sein. Das arme Mädchen mußte sich täglich auf
die große Straße bei einem Brunnen setzen und mußte so viel spinnen, daß ihm
das Blut aus den Fingern sprang. Nun trug es sich zu, daß die Spule einmal ganz
blutig war, da bückte es sich damit in den Brunnen und wollte sie abwaschen;
sie sprang ihm aber aus der Hand und fiel hinab. Es weinte, lief zur
Stiefmutter und erzählte ihr das Unglück. Sie schalt es aber so heftig und war
so unbarmherzig, daß sie sprach: “Hast du die Spule hinunterfallen lassen, so
hol sie auch wieder herauf.” Da ging das Mädchen zu dem Brunnen zurück und
wußte nicht, was es anfangen sollte; und in seiner Herzensangst sprang es in
den Brunnen hinein, um die Spule zu holen. Es verlor die Besinnung, und als es
erwachte und wieder zu sich selber kam, war es auf einer schönen Wiese, wo die
Sonne schien und vieltausend Blumen standen. Auf dieser Wiese ging es fort
und kam zu einem Backofen, der war voller Brot; das Brot aber rief: “Ach, zieh
mich raus, zieh mich raus, sonst verbrenn ich: ich bin schon längst
ausgebacken.” Da trat es herzu und holte mit dem Brotschieber alles
nacheinander heraus. Danach ging es weiter und kam zu einem Baum, der hing voll
Äpfel, und rief ihm zu: “Ach, schüttel mich, schüttel mich, wir Äpfel sind alle
miteinander reif.” Da schüttelte es den Baum, daß die Äpfel fielen, als
regneten sie, und schüttelte, bis keiner mehr oben war; und als es alle in
einen Haufen zusammengelegt hatte, ging es wieder weiter. Endlich kam es zu
einem kleinen Haus, daraus guckte eine alte Frau, weil sie aber so große Zähne
hatte, ward ihm angst, und es wollte fortlaufen. Die alte Frau aber rief ihm
nach: “Was fürchtest du dich, liebes Kind? Bleib bei mir, wenn du alle Arbeit
im Hause ordentlich tun willst, so soll dir’s gut gehn. Du mußt nur achtgeben,
daß du mein Bett gut machst und es fleißig aufschüttelst, daß die Federn
fliegen, dann schneit es in der Welt; ich bin die Frau Holle.” Weil die Alte
ihm so gut zusprach, so faßte sich das Mädchen ein Herz, willigte ein und begab
sich in ihren Dienst. Es besorgte auch alles nach ihrer Zufriedenheit und
schüttelte ihr das Bett immer gewaltig, auf daß die Federn wie Schneeflocken
umherflogen; dafür hatte es auch ein gut Leben bei ihr, kein böses Wort und
alle Tage Gesottenes und Gebratenes. Nun war es eine Zeitlang bei der Frau
Holle, da ward es traurig und wußte anfangs selbst nicht, was ihm fehlte,
endlich merkte es, daß es Heimweh war; ob es ihm hier gleich vieltausendmal
besser ging als zu Haus, so hatte es doch ein Verlangen dahin. Endlich sagte es
zu ihr: “Ich habe den Jammer nach Haus gekriegt, und wenn es mir auch noch so
gut hier unten geht, so kann ich doch nicht länger bleiben, ich muß wieder
hinauf zu den Meinigen.” Die Frau Holle sagte: “Es gefällt mir, daß du wieder
nach Haus verlangst, und weil du mir so treu gedient hast, so will ich dich
selbst wieder hinaufbringen.” Sie nahm es darauf bei der Hand und führte es vor
ein großes Tor. Das Tor ward aufgetan, und wie das Mädchen gerade darunter
stand, fiel ein gewaltiger Goldregen, und alles Gold blieb an ihm hängen, so
daß es über und über davon bedeckt war. “Das sollst du haben, weil du so
fleißig gewesen bist,” sprach die Frau Holle und gab ihm auch die Spule wieder,
die ihm in den Brunnen gefallen war. Darauf ward das Tor verschlossen, und das
Mädchen befand sich oben auf der Welt, nicht weit von seiner Mutter Haus; und
als es in den Hof kam, saß der Hahn auf dem Brunnen und rief:

“Kikeriki,
Unsere goldene Jungfrau ist wieder hie.”

Da ging es hinein zu seiner Mutter, und weil es so mit Gold
bedeckt ankam, ward es von ihr und der Schwester gut aufgenommen.

Das Mädchen erzählte alles, was ihm begegnet war, und als die Mutter hörte, wie
es zu dem großen Reichtum gekommen war, wollte sie der andern, häßlichen und
faulen Tochter gerne dasselbe Glück verschaffen. Sie mußte sich an den Brunnen
setzen und spinnen; und damit ihre Spule blutig ward, stach sie sich in die
Finger und stieß sich die Hand in die Dornhecke. Dann warf sie die Spule in den
Brunnen und sprang selber hinein. Sie kam, wie die andere, auf die schöne Wiese
und ging auf demselben Pfade weiter. Als sie zu dem Backofen gelangte, schrie
das Brot wieder: “Ach, zieh mich raus, zieh mich raus, sonst verbrenn ich, ich
bin schon längst ausgebacken.” Die Faule aber antwortete: “Da hätt ich Lust, mich schmutzig zu machen,” und ging fort. Bald kam sie zu dem Apfelbaum, der rief: “Ach,
schüttel mich, schüttel mich, wir Äpfel sind alle miteinander reif.” Sie
antwortete aber: “Du kommst mir recht, es könnte mir einer auf den Kopf
fallen,” und ging damit weiter. Als sie vor der Frau Holle Haus kam, fürchtete
sie sich nicht, weil sie von ihren großen Zähnen schon gehört hatte, und
verdingte sich gleich zu ihr. Am ersten Tag tat sie sich Gewalt an, war fleißig
und folgte der Frau Holle, wenn sie ihr etwas sagte, denn sie dachte an das
viele Gold, das sie ihr schenken würde; am zweiten Tag aber fing sie schon an
zu faulenzen, am dritten noch mehr, da wollte sie morgens gar nicht aufstehen.
Sie machte auch der Frau Holle das Bett nicht, wie sich’s gebührte, und
schüttelte es nicht, daß die Federn aufflogen. Das ward die Frau Holle bald
müde und sagte ihr den Dienst auf. Die Faule war das wohl zufrieden und meinte,
nun würde der Goldregen kommen; die Frau Holle führte sie auch zu dem Tor, als
sie aber darunterstand, ward statt des Goldes ein großer Kessel voll Pech
ausgeschüttet. “Das ist zur Belohnung deiner Dienste,” sagte die Frau Holle und
schloß das Tor zu. Da kam die Faule heim, aber sie war ganz mit Pech bedeckt,
und der Hahn auf dem Brunnen, als er sie sah, rief:

“Kikeriki,
Unsere schmutzige Jungfrau ist wieder hie.”

Das Pech aber blieb fest an ihr hängen und wollte, solange sie
lebte, nicht abgehen.

Тест

1.    
Ich _______ nicht beten, ich hörte nur mein Herz schlagen.
konnte
kann
könnte

2.    
Er ______ doch immer an die Kleinen denken.
muβte
muβ
müβte

3.    
Ich ______ mich aufstützen, aber ich______ es nicht.
wollte, kannte
wollte,
konnte
will,
kann

4.    
Alles ______ auch Täuschung sein.
kannte
konnten
konnte

5.    
Aber als sie alle raus waren, ______ er die Tränen einfach
laufen.

lieβ
läβt
lieβt

6.    
Den nächsten Tag, Donnerstag, _______ ich frei haben.
sollte
soll
sollt

7.    
Ich _______ nicht mutig angesehen haben, als ich antwortete:
“Den Mut der Verzweiflung.”

magte
mag
mochte

8.    
Als er hinaus gehen _______, rief ihn abermals Murkers Stimme
zurück.

will
wollte
wolltet

9.    
Wir _______ uns gestehen, falsch kalkuliert zu haben.
müβten
muβte
muβten

10.   Einen
ganzen Berg Brot ________ er den Kleinen kaufen

wollte
will
wolltet

11.   Du _______
das nicht machen!

durftest
darfst
durfte

12.   Er _______
es, nach dem Essen auf dem Rücken zu liegen/

mag
mochte
möchte

13.  
Er steckte eine Zigarette in den Mund, aber _______ sie
unangezündet.

lieβ
läβt
laβte

14.  
Eigentlich _______ man uns dankbar sein.
soll
sollte
sollten 

15.  
_______ ich das oder nicht, das war für mich schon egal.
darfte
durfte
dürfte

16.  
Sie sagte: „Sie ______ Ihren Urlaub nehmen, Herr Doktor, und das
Rauchen besser lassen.“

sollte
sollen
sollten

17.  
Und ich ______ meine Vermittlertätigkeit niederlegen.
konnte
kann
könnte

18.  
Ich _______ das Brot nicht mit ihnen teilen.
will
wolltet
wollte

19.  
Und wann immer wir das Gespräch über das Wesen der Kunst
begannen, ______ wir zuerst auf jenes höhere Wesen, das wir verehren,
blicken.

müssen
muβten
muβte

20.   Du ______,
aber ______ das nicht.

konntest, wolltest
kannst, willst
konnte, wollte

 

 

Die Bremer Stadtmusikanten / Бременские музыканты

Es war einmal ein Mann, der hatte
einen Esel, welcher schon lange Jahre unverdrossen die Säcke in die Mühle
getragen hatte. Nun aber gingen die Kräfte des Esels zu Ende, so daß er zur
Arbeit nicht mehr taugte. Da dachte der Herr daran, ihn wegzugehen. Aber der
Esel merkte, daß sein Herr etwas Böses im Sinn hatte, lief fort
und machte sich auf den Weg nach Bremen. Dort, so meinte er, könnte er ja
Stadtmusikant werden.

Als er schon eine Weile gegangen
war, fand er einen Jagdhund am Wege liegen, der jämmerlich heulte. «Warum
heulst du denn so, Packan?» fragte der Esel.

«Ach», sagte der Hund,
«weil ich alt bin, jeden Tag schwächer werde und auch nicht mehr auf die
Jagd kann, wollte mich mein Herr totschießen. Da hab ich Reißaus genommen. Aber
womit soll ich nun mein Brot verdienen?»

«Weißt du, was», sprach
der Esel, «ich gehe nach Bremen und werde dort Stadtmusikant. Komm mit mir
und laß dich auch bei der Musik annehmen. Ich spiele die Laute, und du schlägst
die Pauken.» Der Hund war einverstanden, und sie gingen mitsammen weiter.

bremerEs dauerte
nicht lange, da sahen sie eine Katze am Wege sitzen, die machte ein Gesicht wie
drei Tage Regenwetter. «Was ist denn dir in die Quere gekommen, alter
Bartputzer?» fragte der Esel.

«Wer kann da lustig sein,
wenn’s einem an den Kragen geht», antwortete die Katze. «Weil ich nun
alt bin, meine Zähne stumpf werden und ich lieber hinter dem Ofen sitze und
spinne, als nach Mäusen herumjage, hat mich meine Frau ersäufen wollen. Ich
konnte mich zwar noch davonschleichen, aber nun ist guter Rat teuer. Wo soll
ich jetzt hin?»

«Geh mit uns nach Bremen! Du
verstehst dich doch auf die Nachtmusik, da kannst du Stadtmusikant
werden.» Die Katze hielt das für gut und ging mit.

Als die drei so miteinander gingen,
kamen sie an einem Hof vorbei. Da saß der Haushahn auf dem Tor und schrie aus
Leibeskräften. «Du schreist einem durch Mark und Bein», sprach der
Esel, «was hast du vor?»

«Die Hausfrau hat der Köchin
befohlen, mir heute abend den Kopf abzusschlagen. Morgen, am Sonntag, haben sie
Gäste, da wollen sie mich in der Suppe essen. Nun schrei ich aus vollem Hals,
solang ich noch kann.»

«Ei was» sagte der Esel,
«zieh lieber mit uns fort, wir gehen nach Bremen, etwas Besseres als den
Tod findest du überall. Du hast eine gute Stimme, und wenn wir mitsammen
musizieren, wird es gar herrlich klingen.» Dem Hahn gefiel der Vorschlag,
und sie gingen alle vier mitsammen fort.

Sie konnten aber die Stadt Bremen
an einem Tag nicht erreichen und kamen abends in einen Wald, wo sie übernachten
wollten. Der Esel und der Hund legten sich unter einen großen Baum, die Katze
kletterte auf einen Ast, und der Hahn flog bis in den Wipfel, wo es am
sichersten für ihn war.

Ehe er einschlief, sah er sich noch
einmal nach allen vier Windrichtungen um. Da bemerkte er einen Lichtschein. Er
sagte seinen Gefährten, daß in der Nähe ein Haus sein müsse, denn er sehe ein
Licht. Der Esel antwortete: «So wollen wir uns aufmachen und noch
hingehen, denn hier ist die Herberge schlecht.» Der Hund meinte, ein paar
Knochen und etwas Fleisch daran täten ihm auch gut.

Also machten sie sich auf den Weg
nach der Gegend, wo das Licht war. Bald sahen sie es heller schimmern, und es
wurde immer größer, bis sie vor ein hellerleuchtetes Räuberhaus kamen. Der
Esel, als der größte, näherte sich dem Fenster und schaute hinein.

«Was siehst du,
Grauschimmel?» fragte der Hahn.

«Was ich sehe?»
antwortete der Esel. «Einen gedeckten Tisch mit schönem Essen und Trinken,
und Räuber sitzen rundherum und lassen sich’s gutgehen!»

«Das wäre etwas für uns»,
sprach der Hahn.

Da überlegten die Tiere, wie sie es
anfangen könnten, die Räuber hinauszujagen. Endlich fanden sie ein Mittel. Der
Esel stellte sich mit den Vorderfüßen auf das Fenster, der Hund sprang auf des
Esels Rücken, die Katze kletterte auf den Hund, und zuletzt flog der Hahn
hinauf und setzte sich der Katze auf den Kopf. Als das geschehen war, fingen
sie auf ein Zeichen an, ihre Musik zu machen: der Esel schrie, der Hund bellte,
die Katze miaute, und der Hahn krähte. Darauf stürzten sie durch das Fenster in
die Stube hinein, daß die Scheiben klirrten.

Die Räuber fuhren bei dem
entsetzlichen Geschrei in die Höhe. Sie meinten, ein Gespenst käme herein, und
flohen in größter Furcht in den Wald hinaus.

Nun setzten sie die vier Gesellen
an den Tisch, und jeder aß nach Herzenslust von den Speisen, die ihm am besten
schmeckten.

Als sie fertig waren, löschten sie
das Licht aus, und jeder suchte sich eine Schlafstätte nach seinem Geschmack.
Der Esel legte sich auf den Mist, der Hund hinter die Tür, die Katze auf den Herd
bei der warmen Asche, und der Hahn flog auf das Dach hinauf. Und weil sie müde
waren von ihrem langen Weg, schliefen sie bald ein.

Als Mitternacht vorbei war und die
Räuber von weitem sahen, daß kein Licht mehr im Haus brannte und alles ruhig
schien, sprach der Hauptmann: «Wir hätten uns doch nicht sollen ins
Bockshorn jagen lassen.» Er schickte einen Räuber zurück, um nachzusehen,
ob noch jemand im Hause wäre.

Der Räuber fand alles still. Er
ging in die Küche und wollte ein Licht anzünden. Da sah er die feurigen Augen
der Katze und meinte, es wären glühende Kohlen. Er hielt ein Schwefelhölzchen
daran, daß es Feuer fangen sollte. Aber die Katze verstand keinen Spaß, sprang
ihm ins Gesicht und kratzte ihn aus Leibeskräften. Da erschrak er gewaltig und
wollte zur Hintertür hinauslaufen. Aber der Hund, der da lag, sprang auf und
biß ihn ins Bein. Als der Räuber über den Hof am Misthaufen vorbeirannte, gab
ihm der Esel noch einen tüchtigen Schlag mit dem Hinterfuß. Der Hahn aber, der
von dem Lärm aus dem Schlaf geweckt worden war, rief vom Dache herunter:
«Kikeriki!»

Da lief der Räuber, was er konnte,
zu seinem Hauptmann zurück und sprach: «Ach, in dem Haus sitzt eine
greuliche Hexe, die hat mich angehaucht und mir mit ihren langen Fingern das
Gesicht zerkratzt. An der Tür steht ein Mann mit einem Messer, der hat mich
ins Bein gestochen. Auf dem Hof liegt ein schwarzes Ungetüm, das hat mit einem
Holzprügel auf mich losgeschlagen. Und oben auf dem Dache, da sitzt der
Richter, der rief: ‘Bringt mir den Schelm her!’ Da machte ich, daß ich
fortkam.»

Von nun an getrauten sich die
Räuber nicht mehr in das Haus. Den vier Bremer Stadtmusikanten aber gefiel’s
darin so gut, daß sie nicht wieder hinaus wollten.

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Братья Гримм. Лучшие немецкие сказки / Die Brüder Grimm. Die besten deutsche Märchen

© Нестерова Е. А., адаптации текста, комментарии, словарь, 2014

© ООО «Издательство АСТ», 2015

Frau Holle

Eine Witwe hatte zwei Töchter, davon war die eine schön und fleißig, die andere hässlich und faul. Sie hatte aber die Hässliche und Faule, weil sie ihre rechte Tochter[1]1

  rechte Tochter – настоящая, то есть родная дочь

[Закрыть]

war, viel lieber[2]2

  lieb haben – любить; нравиться

[Закрыть]

, und die andere musste alle Arbeit tun und der Aschenputtel im Hause sein. Sie musste sich täglich hinaus auf die große Straße bei einem Brunnen setzen und so viel spinnen, dass ihm das Blut aus den Fingern sprang. Nun trug es sich zu[3]3

  trug es sich zu – случилось

[Закрыть]

, dass die Spule einmal ganz blutig war, da bückte sie sich damit in den Brunnen und wollte die Spule abwaschen, die sprang ihr aber aus der Hand und fiel hinab. Das Mädchen weinte, lief zur Stiefmutter und erzählte ihr das Unglück, sie schalt es aber heftig und war so unbarmherzig, dass sie sprach: „Hast du die Spule hinunterfallen lassen, so hol sie auch wieder herauf!“ Da ging das Mädchen zu dem Brunnen zurück und wusste nicht, was es anfangen sollte und sprang in seiner Angst in den Brunnen hinein. Als es erwachte und wieder zu sich selber kam[4]4

  zu sich kommen – прийти в себя, прийти в чувство

[Закрыть]

, war es auf einer schönen Wiese, da schien die Sonne und waren viel tausend Blumen. Auf der Wiese ging es fort und kam zu einem Backofen, der war voller Brot; das Brot aber rief: „Ach! Zieh mich ‘raus, zieh mich ‘raus, sonst verbrenne ich, ich bin schon längst[5]5

  schon längst – уже давно, давным-давно

[Закрыть]

ausgebacken!“ Da trat das Mädchen fleißig herzu[6]6

  treten herzu – приблизиться, подойти

[Закрыть]

und holte alles heraus. Danach ging es weiter und kam zu einem Baum, der hing voll Äpfel[7]7

  der hing voll Äpfel – густо обвешанное яблоками

[Закрыть]

und rief dem Mädchen zu: „Ach! Schüttel mich! Schüttel mich! Wir Äpfel sind alle schon reif!“ Da schüttelt es den Baum, dass die Äpfel fielen, als regneten sie, so lange, bis keiner mehr oben war, danach ging es wieder fort. Endlich kam es zu einem kleinen Haus, daraus guckte eine alte Frau, weil sie aber so große Zähne hatte, erschrack das Mädchen und wollte fortlaufen. Die alte Frau aber rief ihm nach: „Fürchte dich nicht, liebes Kind, bleib bei mir, wenn du alle Arbeit im Haus ordentlich tun willst, so soll dir es gut gehen[8]8

  soll dir es gut gehen – это будет тебе впрок, полезно; это принесет тебе добро

[Закрыть]

, nur musst du Acht geben[9]9

  Acht geben – обращать внимание, следить

[Закрыть]

, dass du mein Bett gut machst und es fleißig aufschüttelst, dass die Federn fliegen, dann schneit es in der Welt; ich bin die Frau Holle[10]10

  Frau Holle – Госпожа Метелица

[Закрыть]

.“ Weil die Alte so gut ihm zusprach, willigte das Mädchen ein und begab sich in ihren Dienst. Es besorgte auch alles nach ihrer Zufriedenheit und schüttelte ihr das Bett immer gewaltig auf, dafür hatte es auch ein gut Leben bei ihr, kein böses Wort und alle Tage Gesottenes und Gebratenes. Nun war es eine Zeitlang bei der Frau Holle, da war es traurig in seinem Herzen, und ob es hier gleich viel tausendmal besser war, als zu Haus, so hatte das Mädchen doch ein Verlangen dahin; endlich sagte es zur Frau Holle: „Ich kriegte den Jammer nach Hause und wenn es mir auch noch so gut hier geht, so kann ich doch nicht länger bleiben.“ Die Frau Holle sagte: „Du hast Recht[11]11

  Recht haben – быть правым

[Закрыть]

und weil du mir so treu diente, so will ich dich selbst wieder hinaufbringen.“ Sie nahm es darauf bei der Hand und führte es vor ein großes Tor. Das war aufgetan[12]12

  Das war aufgetan – они [ворота] были открыты

[Закрыть]

und wie das Mädchen darunter stand, fiel ein gewaltiger Goldregen und alles Gold blieb an ihm hängen, so dass es über und über davon bedeckt war. „Das sollst du haben, weil du so fleißig war“, sprach die Frau Holle und gab ihm auch noch die Spule wieder, die ihm in den Brunnen gefallen war. Darauf war das Tor verschlossen, und das Mädchen befand sich oben auf der Welt, nicht weit von seiner Mutter Haus und als es in den Hof kam, saß der Hahn auf dem Brunnen und rief: „Kikeriki![13]13

  Kikeriki! – кукареку!

[Закрыть]

unsere goldene Jungfrau ist wieder hie!“

Da ging es hinein zu seiner Mutter und weil es so mit Gold bedeckt ankam, war es gut aufgenommen. Als die Mutter hörte, wie seine Tochter zu dem Reichtum kam, wollte sie der anderen hässlichen und faulen Tochter gern das selbe Glück verschaffen und sie musste sich auch an den Brunnen setzen und spinnen. Damit ihr die Spule blutig war, stach sie sich in die Finger, und zerstieß sich die Hand an der Dornenhecke. Danach warf sie sich in den Brunnen und sprang selber hinein. Sie kam, wie die andere, auf die schöne Wiese und ging auf demselben Pfad weiter. Als sie zu dem Backofen gelangte, schrie das Brot wieder: „Ach! Zieh mich ‘raus, zieh mich ‘raus, sonst verbrenn’ ich, ich bin schon längst ausgebacken!“ Die Faule aber antwortete: „Da hätt’ ich Lust[14]14

  Da hätt’ ich Lust – будто бы я захочу, была бы мне охота

[Закрыть]

, mich schmutzig zu machen!“ und ging fort. Bald kam sie zu dem Apfelbaum, der rief: „Ach! Schüttel mich! Schüttel mich! Wir Äpfel sind alle mit einander[15]15

  alle mit einander – все до единого

[Закрыть]

reif.“ Sie antwortete aber: „Du kommst mir recht[16]16

  Du kommst mir (gerade) recht – Тебя мне только не хватало

[Закрыть]

, es könnt’ mir einer auf den Kopf fallen!“ und ging damit weiter. Als sie vor der Frau Holle Haus kam, fürchtete sie sich nicht, weil sie von ihren großen Zähnen schon gehört hatte und verdingte sich ihr gleich. Am ersten Tag tat sie sich Gewalt an und war fleißig und folgte der Frau Holle, wenn sie ihr etwas sagte, denn sie dachte an das viele Gold, das sie ihr schenken wird; am zweiten Tag aber fing sie schon an zu faulenzen, am dritten noch mehr, da wollte sie morgens gar nicht aufstehen, sie machte auch der Frau Holle das Bett schlecht und schüttelte es nicht recht, dass die Federn aufflogen. Das war die Frau Holle bald müde und sagte der Faulen den Dienst auf[17]17

  den Dienst aufsagen – уволить, отказать в месте

[Закрыть]

. Die war es wohl zufrieden und meinte, nun werde der Goldregen kommen, die Frau Holle führte sie auch zu dem Tor, als sie aber darunter stand, war statt des Goldes ein großer Kessel voll Pech ausgeschüttet. „Das ist zur Belohnung deiner Dienste“, sagte die Frau Holle, und schloss das Tor zu. Da kam die Faule heim, ganz mit Pech bedeckt und das hat ihr Lebtag nicht wieder abgehen wollen. Der Hahn aber auf dem Brunnen, als er sie sah, rief: „Kikeriki! unsere schmutzige Jungfrau ist wieder hier!“

Упражнения

I. Ответьте на вопросы:

1. Warum hatte die Frau die hässliche Tochter lieber?

2. Was sollte das Mädchen für Frau Holle tun?

3. Was gab Frau Holle dem fleißigen Mädchen für seinen Dienst?

4. Warum sollte das Mädchen in den Brunnen hineinspringen?

5. Warum schickte die Mutter die zweite Tochter zur Frau Holle?

6. Was gab Frau Holle dem zweiten Mädchen zur Belohnung seiner Dienst?

7. Was machte das fleißige Mädchen im Hause seiner Stiefmutter?

II. Подставьте пропущенное слово:

1. _________ deine Arbeit fleißig!

2. _________ zu mir! Ich will dir was geben.

3. _________ ihr, die Aufgabe zu machen.

4. _________ die Tür, du bleibst allein.

5. _________ mir, bitte, wie heißt du?

6. _________ nicht in die Zeit, wir werden uns verspäten!

7. _________ mir ein Glas Wasser, ich habe Durst.

III. Подставьте пропущенное слово:

1. Die Kinder schlafen. Es ist schon _________ Nacht.

2. Wenn du mit unbekannten Menschen sprichst, gib _________, was du sagst.

3. Dieses mal hast du _________. Ich irrte mich.

4. Er sieht traurig aus. Was ist los? – Ihm _________ den Dienst auf.

5. Man kann nicht immer faulenzen. Sei doch mal _________ !

6. Alle Mütter wollen ihren Kinder _________ verschaffen.

7. Ich will mich ___________ antun und die Aufgabe heute schon vollbringen.

IV. Выберите правильный вариант:

1. Ich sehe dich. Komm schon hinauf – hinein – hinaus.

2. Frau Holle sagte dem Mädchen, heraus – hinein – herauf zu kommen.

3. Die Tochter sollte die Spule hinaus – herauf – hinauf holen.

4. Frau Holle brachte das Mädchen selbs herauf – heraus – hinauf in die Welt.

5. Er packte seinen Koffer und trug ihn heraus – hinein – hinaus.

6. Der Tisch ist schon gedeckt. Komm heraus – hinein – herein.

7. Sein Buch fiel ihm aus der Hand hinein – hinab – herunter.

V. Выберите правильный вариант:

1. Das Mädchen wissen – wusste – weiß nicht, wie die Spule wieder zu schaffen.

2. Das Brot, das die zweite Tochter im Ofen liegen ließ, verbrannte – verbrennen – verbrannt.

3. Die Tochter laufe – gelaufen – lief zur seinen Mutter.

4. Der Lehrer geschalten – schalt – schelte auf faule Kinder.

5. Er befinde – befunden – befand sich auf einer Wiese.

6. Die Frau Holle bring – brachte – gebracht das Mädchen zurück in die Welt.

Ключи к упражнениям:

I.

1. Weil die hässliche ihre rechte Tochter war.

2. Es sollte sein Bett aufschütteln und alle Arbeit im Hause tun.

3. Sie gab ihm Gold.

4. Weil seine Stiefmutter sagte, dass es die Spule aus dem Brunnen wieder heraufholen soll.

5. Die Mutter wünschte, dass die Frau Holle seiner zweiten Tochter auch ein Reichtum geben wird.

6. Dem zweiten Mädchen gab sie ein Kessel Pech, der nie abwaschen werden kann, zur Belohnung.

7. Das Mädchen musste alle Arbeit tun und der Aschenputtel im Hause sein.

II.

1. Tun

2. Komm

3. Hilf

4. Schließ(e)

5. Sag(e)

6. Zieh(e)

7. Hol(e)

III.

1. längst

2. Acht

3. Recht

4. Sagten

5. Fleißig

6. Glück

7. Gewalt

IV.

1. hinaus

2. hinein

3. herauf

4. hinauf

5. heraus

6. herein

7. hinab

V.

1. wusste

2. verbrannte

3. lief

4. schalt

5. befand

6. brachte

Die treuen Tiere

Es war einmal ein Mann, der hatte gar nicht viel Geld, und mit dem wenigen, das ihm übrig blieb[18]18

  übrig bleiben – остаться, быть остатком

[Закрыть]

, zog er in die weite Welt[19]19

  die weite Welt – большой мир

[Закрыть]

. Da kam er in ein Dorf, wo die Jungen zusammen liefen, schrieen und lärmten. „Was habt ihr vor, ihr Jungen?“, fragte der Mann. „Ei[20]20

  Ei! – эге!

[Закрыть]

“, antworteten sie, „Da haben wir eine Maus, die muss uns tanzen, seht einmal, was das für ein Spaß ist! wie die herumtrippelt!“ Den Mann aber dauerte das arme Tierchen, und er sprach: „Lasst die Maus laufen, ihr Jungen, ich will euch auch Geld geben.“ Da gab er ihnen Geld, und sie ließen die Maus gehen, die lief, was sie konnte[21]21

  was sie konnte – что могла, изо всех сил

[Закрыть]

, in ein Loch hinein. Der Mann ging fort und kam in ein anderes Dorf, da hatten die Jungen einen Affen, der musste tanzen und Purzelbäume machen, und sie lachten darüber und ließen dem Tier keine Ruh. Da gab ihnen der Mann auch Geld, damit sie den Affen losließen. Danach kam der Mann in ein drittes Dorf, da hatten die Jungen einen Bären, der musste sich aufrecht setzen und tanzen, und wenn er dazu brummte, war’s ihnen eben recht[22]22

  war’s ihnen eben recht – он как раз был прав

[Закрыть]

. Da kaufte ihn der Mann auch los, und der Bär war froh, dass er wieder auf seine vier Beine kam, und trabte fort.

Der Mann aber hatte nun sein bisschen übriges Geld ausgegeben, und keinen roten Heller mehr[23]23

  keinen roten Heller mehr haben – не иметь ни гроша

[Закрыть]

in der Tasche. Da sprach er zu sich selber: „Der König hat so viel in seiner Schatzkammer, was er nicht braucht, Hungers[24]24

  Hungers – с голоду

[Закрыть]

kannst du nicht sterben, du willst da etwas nehmen, und wenn du wieder zu Geld kommst, kannst du’s ja wieder hineinlegen.“ Also machte er sich über[25]25

  machte er sich über – он пробрался в…

[Закрыть]

die Schatzkammer, und nahm sich ein wenig davon, allein beim Herausschleichen war er von den Leuten des Königs erwischt.

Sie sagten, er wäre ein Dieb, und führten ihn vor Gericht, da war er verurteilt, dass er in einem Kasten sollte aufs Wasser setzen. Der Kastendeckel war voll Löcher, damit Luft hinein konnte, auch war ihm ein Krug Wasser und ein Laib Brot gegeben. Wie er nun auf dem Wasser schwamm und recht in Angst war, hört er was krabbeln am Schloss, nagen und schnauben, das Schloss springt auf, und der Deckel in die Höh’ geht, und stehen da Maus, Affe und Bär, die es getan; weil er ihnen half, wollten sie ihm wieder helfen. Nun wussten sie aber nicht, was sie noch weiter tun sollten, und ratschlagten mit einander, indem schwamm ein weißer Stein auf dem Wasser daher, der sah aus wie ein rundes Ei. Da sagte der Bär: „Der kommt zu rechten Zeit, das ist ein Wunderstein, wem der eigen ist, der kann sich wünschen, wozu er nur Lust hat.“ Da fing der Mann den Stein, und wie er ihn in der Hand hielt, wünschte er sich ein Schloss mit Garten und Marstall, und kaum er den Wunsch sagte, saß er in dem Schloss mit dem Garten und dem Marstall, und war alles so schön und prächtig, dass er sich nicht genug verwundern konnte.

Nach einer Zeit zogen Kaufleute des Wegs vorbei. „Sehen“, riefen sie, „was da für ein herrliches Schloss steht, und das letzte mal, wie wir vorbeikamen, lag da noch schlechter Sand.“ Weil sie nun neugierig waren, gingen sie hinein, und erkundigten sich bei dem Mann, wie er alles so geschwind bauen könnte. Da sprach er: „Das hab’ ich nicht getan, sondern mein Wunderstein.“ – „Was ist das für ein Stein?“, fragten sie. Da ging er hin und holte ihn, und zeigte ihn den Kaufleuten. Die hatten große Lust dazu, und fragten, ob er nicht zu erhandeln wäre, und boten sie ihm alle ihre schonen Waren dafür. Dem Manne stachen die Waren in die Augen[26]26

  in die Augen stechen – броситься в глаза

[Закрыть]

, und weil das Herz unbeständig ist, ließ er sich verhören, und meinte, die schönen Waren seien mehr wert, als sein Wunderstein, und gab ihn hin. Kaum aber hatte er ihn aus den Händen gegeben, in dem war auch all sein Glück, und er saß auf einmal wieder in dem verschlossenen Kasten auf dem Fluss mit einem Krug Wasser und einem Laib Brot. Die treuen Tiere, Maus, Affe und Bär, wie sie sein Unglück sahen, kamen wieder, und wollten ihm helfen, aber sie konnten nicht einmal[27]27

  nicht einmal – даже не

[Закрыть]

das Schloss aufsprengen, weil’s viel fester war, als das erste Mal.

Da sprach der Bär, „Wir müssen den Wunderstein wieder schaffen, oder es ist alles umsonst.“ Weil nun die Kaufleute in dem Schloss noch wohnten, gingen die Tiere mit einander hin, und wie sie nah dabei kamen, sagte der Bär: „Maus, geh hin und guck durchs Schlüsselloch, und sieh, was anzufangen ist[28]28

  was anzufangen ist – что делать

[Закрыть]

, du bist klein, dich bemerkt kein Mensch.“ Die Maus war willig, kam aber wieder und sagte: „Es geht nicht, ich hab’ hinein geguckt, der Stein hängt unter dem Spiegel an einem roten Bändchen, und hüben und drüben sitzen ein paar große Katzen mit feurigen Augen, die sollen ihn bewachen.“ Da sagten die andern: „Geh nur wieder hinein, und warte, bis der Herr im Bett liegt und schläft, dann schleich dich durch ein Loch hinein, und kriech aufs Bett, und zwick’ ihn an der Nase und beiß ihm seine Haare ab.“ Die Maus ging wieder hinein, und tat wie die andern gesagt hatten, und der Herr wachte auf, rieb sich die Nase, war ärgerlich und sprach: „Die Katzen taugen nichts, sie lassen mir die Mäuse die Haare vom Kopf abbeißen“ und jagte sie alle beide fort. Da gewann die Maus das Spiel.

Wie nun der Herr die andere Nacht wieder eingeschlafen war, machte sich die Maus hinein, knusperte und nagte an dem roten Band, woran der Stein hing, so lang, bis es entzwei war und herunterfiel, dann schleifte sie es bis zu der Haustür. Das war aber der armen kleinen Maus recht sauer, und sie sprach zum Affen, der schon auf der Lauer stand: „Nimm du nun deine Pfote, und hole es heraus!“ Das war dem Affen ein Leichtes[29]29

  ein Leichtes – легкое, плевое дело

[Закрыть]

, der trug den Stein, und sie gingen so mit einander bis zum Fluss; da sagte der Affe: „Wie sollen wir aber nun zu dem Kasten kommen?“ Der Bär sagte: „Das ist bald geschehen, ich geh’ ins Wasser und schwimme, Affe, setz du dich auf meinen Rücken, halt dich aber mit deinen Händen fest, und nimm den Stein ins Maul; Mauschen, du kannst dich in mein rechtes Ohr setzen.“ Also taten sie und schwammen den Fluss hinab. Nach einer Zeit war es dem Bären so still, fing er an zu schwatzen und sagte: „Hör’ Affe, wir sind doch brave Kameraden, was meinst du?“ – Der Affe aber antwortete nicht und schwieg still. „Ei!“, sagte der Bär, „«Willst du mir keine Antwort geben? Das ist ein schlechter Kerl, der nicht antwortet!“ Wie der Affe das hört, tut er das Maul auf, läßt den Stein ins Wasser fallen und sagt: ich konnte ja nicht antworten, ich hatte den Stein im Mund, jetzt ist er fort[30]30

  ist er fort – он потерялся, пропал

[Закрыть]

, daran bist du allein Schuld.“ „Sei nur ruhig“, sagte der Bär, „wir wollen schon etwas erdenken.“ Da beratschlagten sie sich, und riefen die Laubfrösche, Unken und alles Ungeziefer, das im Wasser lebt, zusammen und sagten: „Es kommt ein gewaltiger Feind, macht, dass ihr viele Steine zusammenschafft, so wollen wir euch eine Mauer bauen und euch schützen.“ Da erschraken die Tiere, und brachten Steine von allen Seiten herbeigeschleppt, endlich kam auch ein alter, dicker Quackfrosch recht aus dem Grund, und hatte das rote Band mit dem Wunderstein im Mund. Wie der Bär das sah, war er vergnügt: „Da haben wir, was wir wollen“, nahm dem Frosch seine Last ab, sagte den Tieren, es wäre schon gut, und machte einen kurzen Abschied. Darauf fuhren die drei hinab zu dem Mann im Kasten, sprengten den Deckel mit Hilfe des Steins und kamen noch zu rechter Zeit, denn er hatte das Brot schon aufgezehrt und das Wasser getrunken, und war schon halb verschmachtet. Wie er aber den Stein in die Hände bekam, da wünscht’ er sich wieder frisch und gesund, und in sein schönes Schloss mit dem Garten und Marstall, und lebte vergnügt, und die drei Tiere blieben bei ihm und hatten es gut[31]31

  es gut haben – хорошо жить

[Закрыть]

ihr Leben lang.

Упражнения

I. Ответьте на вопросы:

1. Was kann der Wunderstein tun?

2. Was wünschte sich der Mann?

3. Wozu war der Mann verurteilt?

4. Warum helfen dem Mann die Tiere?

5. Was wollten die Kaufleute?

6. Wer bewachte der Wunderstein in dem Schloss?

7. Wer schuf den Stein zurück und wie?

II. Подставьте пропущенное слово:

1. Der Mann hatte keinen roten ______ mehr.

2. Sie verlassen sein Dorf und gingen in die _________ Welt.

3. Kaufleute hatte große _________, den Wunderstein zu bekommen.

4. Der Affe öffnete das Maul und der Stein war _________.

5. Der Mann schrie, was er nur ___ _____.

6. Sie hatten kein Geld übrig. Sie mussten es wieder _________.

7. Wir sind verloren. Daran bist du allein _________.

III. Выберите правильную форму претерита:

1. Er fangen – fing – fang an zu singen.

2. Das Spiel gewonnen – gewinnen – gewannen die Kaufleute.

3. Das Bild hängte – hing – hängen auf die Wand.

4. Der Mann ließ – lässt – lassen die Tiere gehen.

5. Sie rufen – riefen – gerufen seine Freunden.

6. Es war keine Antwort. Alle schweigen – schwiegen – geschwiegen.

7. Die kaufleute waren vergnügt und nehmen – genommen – nahmen Abschied.

IV. Составьте предложения:

1. Der Mann gab den Kinder Geld, danach – davon – damit sie das Tierchen laufen lassen.

2. Er kommt zu einem Dorf. Dazu – danach – davon helfen ihm die Tiere.

3. Dein Spielzeug ist so nett. Ich habe Lust dazu – dass – davon.

4. Du hast so viel Geld. Gib mihr ein wenig damit – davon – dass.

5. Ich bringe dir mein Buch und du bring mir ein Spiel dafür – damit – danach.

6. Meine Mutter sagt, danach – damit – dass ich ein Faul bin.

V. Подставьте правильную форму артикля:

1. Die Leute _________ Königin waren froh.

2. Sie gaben uns _________ Wunderstein.

3. Der Lärm ließ _________ Säugling keine Ruh.

4. Der Stein war in ________ Schloss.

5. Er ging in _________ Dorf.

6. Die Vögel schwebten in _________ Höhe.

7. Der Dieb schlich sich in _________ Schloss.

Ключи к упражнениям:

I.

1. Der Wunderstein kann alles, was sein Besitzer wünscht, tun.

2. Er wünschte sich ein Schloss mit Garten und Marstall.

3. Der Mann war verurteilt in einem Kasten aufs Wasser zu sitzen.

4. Die Tiere helfen ihm, weil er sie loskaufte.

5. Sie wollten den Wunderstein haben.

6. Ein paar große Katzen mit feurigen Augen bewachten der Stein.

7. Die Maus schlich sich in den Schloss hinein, nagte dem Band und schleifte den Stein zur Haustür.

II.

1. Heller

2. weite

3. Lust

4. fort

5. konnte

6. schaffen

7. Schuld

III.

1. fing

2. gewannen

3. hing

4. ließ

5. riefen

6. schwiegen

7. nahmen

IV.

1. damit

2. danach

3. dazu

4. davon

5. dafür

6. dass

V.

1. der

2. den

3. dem

4. dem

5. das

6. der

7. den

Die kluge Else

Es war ein Mann, der hatte eine Tochter, die hieß die kluge Else. Als sie nun erwachsen war, sprach der Vater: „Wir wollen sie heiraten lassen.“ „Ja“, sagte die Mutter, „wenn nur einer käme[32]32

  wenn nur einer käme – если бы только пришел (нашелся) такой

[Закрыть]

, der sie haben wollte.“ Endlich kam von weiter[33]33

  von weiter – издалека

[Закрыть]

einer, der hieß Hans, und hielt um sie an[34]34

  hielt um sie an – остановил свой выбор на ней, остановился на ней

[Закрыть]

, unter der Bedingung, dass die kluge Else auch recht gescheit wäre. „Oh“, „sprach der Vater, „Die hat Zwirn im Kopf“ und die Mutter sagte: „Ach, die sieht den Wind auf der Gasse laufen, und hört die Fliegen husten.“ „Ja“, sprach der Hans, „wenn sie nicht recht gescheit ist, so nehme ich sie nicht.“ Als sie nun zu Tisch saßen und gegessen hatten, sprach die Mutter: „Else geh in den Keller und hol Bier“. Da nahm die Else den Krug von der Wand, ging in den Keller, und klappte unterwegs brav mit dem Deckel, damit ihr die Zeit ja nicht lang würde. Als sie unten war, holte sie ein Stühlchen und stellte es vors Fass, damit sie sich nicht zu bücken brauchte, und ihrem Rücken etwa nicht weh täte und unverhofften Schaden stattfinde. Dann tat sie die Kanne vor sich, und drehte den Hahn auf, und während der Zeit, dass das Bier hinein lief, wollte sie doch ihre Augen nicht müßig lassen, und sah oben an die Wand hinauf, und erblickte nach vielem Hin– und Herschauen[35]35

  Hin– und Herschauen – смотрение туда-сюда на что-то определенное

[Закрыть]

eine Kreuzhacke gerade über sich, welche die Maurer da aus Versehen[36]36

  aus Versehen – по недосмотру, по ошибке, по оплошности

[Закрыть]

stecken ließen. Da fing die kluge Else an zu weinen, und sprach: „Wenn ich den Hans kriege und wir kriegen ein Kind, und das ist groß, und wir schicken das Kind in den Keller, dass es hier soll Bier zapfen, so fällt ihm die Kreuzhacke auf den Kopf und schlägt es tot[37]37

  totschlagen – убивать, убить

[Закрыть]

!“

Da blieb sie sitzen, und weinte aus Jammer über das bevorstehende Unglück. Die anderen oben saßen, warteten auf den Trunk, aber die kluge Else kam immer nicht. Da sprach die Frau zur Magd: „Geh doch hinunter in den Keller, und sieh, wo die Else bleibt.“ Die Magd ging und fand sie vor dem Fass sitzend, und laut schreiend. „Else was weinst du?“ fragte die Magd. „Ach“, antwortete sie, „soll ich nicht weinen! wenn ich den Hans kriege und wir kriegen ein Kind, und das ist groß und soll hier Trinken zapfen, so fällt ihm vielleicht die Kreuzhacke auf den Kopf und schlägt es tot.“ Da sprach die Magd: „Was haben wir für eine kluge Else!“, setzte sich zu ihr und fing auch an, über das Unglück zu weinen.

Über eine Weile, als die Magd nicht wiederkam, und die droben durstig nach dem Trank waren, sprach der Mann zum Knecht: „Geh doch hinunter in den Keller, und sieh, wo die Else und die Magd bleibt.“ Der Knecht ging hinab, da saß die kluge Else und die Magd, und weinten beide zusammen, da fragte er: „Was weint ihr denn?“ „Ach“, sprach die Else: „soll ich nicht weinen! wenn ich den Hans kriege und wir kriegen ein Kind, und das ist groß und soll hier Trinken zapfen, so fällt ihm die Kreuzhacke auf den Kopf und schlägt es tot.“ Da sprach der Knecht: „Was haben wir für eine kluge Else!“, setzte sich zu ihr und fing auch an, laut zu heulen. Oben warteten sie auf den Knecht, als er aber immer nicht kam, sprach der Mann zur Frau: „Geh doch hinunter in den Keller, und sieh, wo die Else bleibt.“ Die Frau ging hinab, und fand alle drei in Wehklagen, und fragte nach der Ursache, da erzählte ihr die Else auch, dass ihr zukünftiges Kind wohl wird von der Kreuzhacke totgeschlagen werden, wenn es erst groß wäre und Bier zapfen sollte, und die Kreuzhacke fiele herab. Da sprach die Mutter gleichfalls: „Ach, was haben wir für eine kluge Else!“, setzte sich hin, und weinte mit. Der Mann oben wartete auch ein Weilchen, als aber seine Frau nicht wieder kam, und sein Durst immer starker war, sprach er: „Ich muss nur selber in den Keller gehen und sehen, wo die Else bleibt“. Als er aber in den Keller kam, und alle da bei einander[38]38

  bei einander – друг около друга, бок о бок

[Закрыть]

saßen und weinten, und er die Ursache hörte, dass das Kind der Else schuld wäre, das sie vielleicht einmal zur Welt brächte[39]39

  zur Welt bringen – производить на свет [рожать] детей

[Закрыть]

, und von der Kreuzhacke konnte totgeschlagen werden, wenn es gerade zur Zeit[40]40

  zur (rechten) Zeit sein – вовремя

[Закрыть]

, wo sie herab fiele, darunter säße, Bier zu zapfen, da rief er: „Was für eine kluge Else!“, setzte sich, und weinte auch mit. Der Bräutigam blieb lange oben allein, da niemand wiederkommen wollte, dachte er, sie werden unten auf ihn warten, und der muss auch hingehen, und sehen was sie vorhaben. Als er hinab kam, saßen da die Fünfe[41]41

  die Fünfe – пятеро

[Закрыть]

und schrieen und jammerten ganz erbärmlich, einer immer besser als der andere. „Ei, was für ein Unglück ist denn geschehen?“, fragte er. „Ach, lieber Hans“, sprach die Else, „wann wir einander heiraten, und haben ein Kind, und es ist groß, und wir schicken’s vielleicht hierher Trinken zu zapfen, da kann ihm ja die Kreuzhacke, die da oben ist stecken geblieben, wenn sie herabfallen sollte, den Kopf zerschlagen, dass es liegen bleibt: sollen wir da nicht weinen?“ „Nun“, sprach Hans, „mehr Verstand ist nicht nötig, weil du so eine kluge Else bist, so will ich dich haben“, packte sie bei der Hand, und nahm sie mit hinauf, und hielt Hochzeit[42]42

  Hochzeit halten – праздновать [справлять] свадьбу

[Закрыть]

mit ihr. Als sie der Hans eine Weile hatte, sprach er: „Frau, ich will ausgehen und arbeiten, und uns Geld verdienen, geh du ins Feld, und schneid das Korn, dass wir Brot haben.“ „Ja, mein lieber Hans, das will ich tun.“ Nachdem der Hans fort war, kochte sie sich einen guten Brei, und nahm ihn mit ins Feld. Als sie vor den Acker kam, sprach sie zu sich selbst: „Was tu ich? Schneid ich eher oder esse ich eher? Hei![43]43

  Hei! – Эй!

[Закрыть]

Ich will erst essen!“ Nun aß sie ihren Topf mit Brei aus, und als sie dick satt war, sprach sie wieder: „Was tu ich? Schneid ich eher, oder schlaf ich eher? Hei! Ich will erst schlafen!“ Da legte sie sich ins Korn und schlief ein. Der Hans war längst zu Haus, aber die Else wollte nicht kommen, da sprach er: „Was für eine kluge Else hab ich, die ist so fleißig, dass sie nicht einmal[44]44

  nicht einmal – даже не

[Закрыть]

nach Haus kommt und isst.“ Als sie aber noch immer ausblieb und es Abend war, ging der Hans hinaus und wollte sehen, was sie geschnitten hätte, aber es war nichts geschnitten, sondern sie lag im Korn und schlief. Da eilte Hans geschwind heim, und holte ein Vogelgarn mit kleinen Schellen, und hängte es um sie herum, und sie schlief noch immer fort. Dann lief er heim, setzte sich auf einen Stuhl, und schloss die Haustüre zu. Endlich erwachte die kluge Else, wie es schon ganz dunkel war, und als sie aufstand, rappelte es um sie herum, bei jedem Schritt, den sie tat. Da erschrak sie, und war irre[45]45

  irre sein – (за)сомневаться, (за)путаться, смешаться

[Закрыть]

, ob sie auch wirklich die kluge Else wäre, und sprach: „Bin ich es, oder bin ich es nicht?“ Sie wusste aber nicht, was sie darauf antworten sollte, und stand eine Zeitlang zweifelhaft; endlich dachte sie: „Ich will nach Haus gehen und fragen, ob ich es bin, oder nicht, die werden es ja wissen.“ Da lief sie vor ihre Haustüre, die war verschlossen, also klopfte sie an das Fenster und rief: „Hans, ist die Else drinnen.“ „Ja“, antwortete der Hans, „sie ist drinnen.“ Da war sie erschrocken und sprach: „Ach Gott! dann bin ich es nicht!“ und ging vor eine andere Tür, als aber die Leute das Klingeln der Schellen horten, wollten sie nicht aufmachen, und so ging es[46]46

  so ging es – так происходило, так случалось

[Закрыть]

ihr überall; da lief sie fort zum Dorf hinaus.

Упражнения

I. Ответьте на вопросы:

1. Welche Bedingung stellte Hans zur seinen Braut?

2. Was sollte Else im Keller machen?

3. Warum weinte Else, als sie die Kreuzhacke sah?

4. Wen schickte sein Vater in den Keller?

5. Warum wollte Hans aus dem Haus weggehen?

6. Was sollte Else machen, weil Hans fort war?

7. Warum wollte Hans Else nicht mehr haben?

II. Дополните предложения:

1. Ich bin müde, ich komme doch von _________.

2. Entschuldige ihn, er machte es wohl aus _________.

3. Sie sind Freunde, sie wohnen seit Kindheit bei _________.

4. Sie ________ vier Kinder zur Welt.

5. Alles ist schon fertig. Wir können endlich die Hochzeit _________.

6. Else erschrak und war _________, ob sie wirklich klug war.

7. Sie waren schon lang geheiratet und wollten ein Kind _________.

III. Подставьте пропущенное слово:

1. Warten Sie _________ mich, ich komme gleich!

2. Wir hielten _________ Frankreich an. Dort gibt es alles, um sich wohl zu erholen.

3. Ich bin hungrig. Können wir _______ Tisch gehen?

4. Wir fragten _________ dem Weg zum Schloss, niemand wusste aber, wo es zu finden war.

5. Du bist gerade _________ Zeit, der Film beginnt gleich.

6. Nimm das Kleine ________ der Hand, als ihr die Straße überquert.

7. Man soll _________ die Fragen seiner Eltern antworten.

IV. Поставьте правильное слово:

1. Meine Freundin ist so _________, sie ist die beste in unserer Klasse.

2. Ich bin so hungrig, ich kamm den ganzen _________ Brei essen!

3. Es ist nicht _________, zu weinen. Alles ist doch gut!

4. _________, bitte, in fünf Minuten ist die Prüfung zu Ende.

5. Du muss deine Hausaufgabe machen, _________ du zu Besuch gehst.

6. Morgen gehe ich zum Arzt. Der Zahn tut mir _________.

7. Es ist Abend, und ich habe nicht _________ begonnen!

V. Выберите правильную форму:

1. Der hungrigen – hungrige – hungrig Mann ist immer arg.

2. Er wollte nur ein kluge – klug – kluges Mädchen heiraten.

3. Die neue – neuen – neu Bücher sind sehr interessant.

4. Sie sollte einen schöner – schönes – schönen Apfel nach Hause bringen.

5. Das treu – treue – treues Tier ist so gut wie ein Freund.

6. Viele gut – guter – gute Leute waren sehr arm.

7. Mein altes – alte – alter Freund kommst heute!

Ключи к упражнениям

I.

1. Seine Braut soll recht gescheit sein.

2. Sie sollte für alle andere Bier zapfen.

3. Sie glaubte, die wird sein zukünftiges Kind totschlagen.

4. Vater schickte seinen Knecht in den Keller.

5. Hans wollte ausgehen, um zu arbeiten und Geld zu verdienen.

6. Else sollte ins Feld gehen und Korn schneiden.

7. Hans dachte, dass seine Frau nicht so recht gescheit und nicht fleißig war.

II.

1. weiter

2. Versehen

3. einander

4. brachte

5. halten

6. irre

7. kriegen

III.

1. auf

2. um

3. zu

4. nach

5. zur

6. bei

7. auf

IV.

1. klug

2. Topf

3. nötig

4. Eile

5. eher

6. weh

7. einmal

V.

1. hungrige

2. kluges

3. neue

4. schönen

5. treue

6. gute

7. alter

Сборник сказок Братьев Гримм, перевод под редакцией П.Н. Полевого. Перевод перешёл в общественное достояние.Нумерация сказок соответствует канонической нумерации; печатается по изданию «Сказки, собранные братьями Гриммами», Спб, 1895. 

Согласен, у детей несколько иное представление о жесткости… Да и язык, которым написаны/переведены сказки, не располагает к глубокому восприятию.

Shiki Reiji wrote:Сказки действительно интересные, и в детстве я не считал, что там присутствует жестокость. И никого из героев мне не было жаль…

Ага… Та же история. Но не смотря на это сказки всё-равно нравяться даже сейчас. Я и сама сказки пишу. Но так интересно я точно не напишу…

Читала может пару сказок, но мне они не очень нравятся. В Детстве больше читала Пушкина ну и других зарубежных писателей.
Помню вот одну сказку Братьев Гримм «Снегурочка» в переводе с немецкого Г. Пешникова когда читала была очень удивлена жестокости королевы про печень и легкие Снегурочки /что только не сделаю ради титула «самая — самая»/, а в конце я просто пала в ступор

Сказки у братьев Гримм почти все одинаковые. И они не для детей, когда я в детстве читала «гензель и гретель», то я если честно чуточку побаивалась)) А в общим они мне очень даже нравятся!

Находила некоторые сказки в оригинале, без цензуры. Они просто невероятно жестокие, чего только стоит Золушка заставившая свою мачеху танцевать в раскалённых башмаках.

Я,будучи ребенком,обожал эти сказки. Захватывающие,задорные,немного мрачные и пугающие-для меня «Сказки братьев Гримм» были и остаются эталоном.В них есть и юмор(этим они выгодно отличаются от других), и красочные описания, и непредсказуемость. А насчет жестокости…Дети ее не замечают( я не замечал). Для них это будут лишь забавные повестушки, с какой никакой, а моралью.

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